Mit Hilfe der Technolgie Augmented Reality (AR) können reale Szenen mit virtuellen Objekten angereichert werden, so dass der Anwender beide Welten gleichtzeitig sehen kann. Hierzu trägt er ein spezielles Ausgabegerät, welches ihm dies ermöglicht. Siehe hierzu die folgende Abbildung.
Das Prinzip von Augmented Reality
Eines der vielversprechensten Anwendungsgebiete für AR ist Service und Wartung von Kraftfahrzeugen. Die Idee hier bei ist, dass Mechaniker mit AR-Technologie ausgestattet werden und sie dann die Reparaturanweisungen kontextsensitiv direkt in ihr Gesichtsfeld eingeblendet bekommen. Diese Anweisungen sind graphische animierte Elemente, wie z.B. Pfeile oder virtuelle Werkzeuge.
Ein wichtiger Aspekt, damit sich AR in diesem Bereich etablieren kann ist die einfache Erstellung von AR-Serviceanleitungen. BIs dato wurden solche Anleitungen mit modernen Animationswerkzeugen (z.B. 3DS Max, Maya) erstellt, die jedoch ein profundes Wissen über deren Bedienung und Computergraphik allgemein voraussetzen. Weiterhin ist die Erstellung sehr aufwändig.
Handbücher und Anleitungen werden heute von technischen Redakteuren erstellt, die über ein sehr gutes Wissen über das zu beschreibende Objekt verfügen, jedoch in ihrem Arbeitsalltag mit 3D Animationswerkzeugen nicht in Berührung kommen. Sie können somit solche AR-Handbücher nicht erstellen!
Ziel der Entwicklung des Autorensystems ARIAS0 war es ein System zu entwickeln, welches keine Computergraphik-Kentnisse voraussetzt und von technischen Redakteuren bedient werden kann.
Die Grundidee von ARIAS0 war es die Denkweise eines technischen Redakteurs in Programmstrukturen umzusetzen. Beispielsweise soll die nächste Anweisung in einer Ausbauanleitung sein:
"Jetzt muss der Mechaniker die Schraube 0815 mit der Ratsche lösen
Dann wählt der Redakteur aus einer Liste die Aktion lösen aus (Action, Template). In einem automatisch generierten Dialog weist er dieser Aktion das Werzeug Ratsche und das zu lösende Bauteil Schraube 0815 zu (z.B. durch direktes Anklicken in einem 3D-Editorfenster). In einer Zeitleiste kann er dann diese Aktion zeitlich einordnen.
In den beiden folgenden Bildern ist zum einen das Bedieninterface zu
sehen und zum anderen der automatisch generierte Dialog, der beim
Instanziieren der Aktion lösen erscheint. Hier können
Werkzeug und Bauteil angegeben werden.
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Nach Erstellung der einzelnen Anweisungen und Einordnung in einen zeitlichen Kontext, kann dann ein AR kompatibles Servicehandbuch aus dem Programm exportiert werden.
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